Jethelm

Helme – Beim Kopf fängt die Sicherheit an

Der Helm ist der wichtigste Bestandteil der Schutzausrüstung!

Seit 1976 besteht in Deutschland die Helmpflicht für motorisierte Zweirad-Fahrer ab einer Geschwindigkeit von 20 km/h. 
Der Helm ist bekanntlich sehr wichtig, denn Zweirad / Vespa-Fahrer sind einem weitaus höheren Risiko ausgesetzt als Auto-Fahrer und unterliegen einem höheren Risiko gerade von Kopfverletzungen.
  • Welche Helmarten gibt es? Wie ist ein Helm aufgebaut?
  • Wo sind Unterschiede in Material, Haltbarkeit etc.?
  • Welche Vorschriften gibt es beim Helm? Was sagt das Verkehrsrecht?
  • Worauf bei der Helmauswahl achten? 
„Vom Verletzungsschutz zur Unfallprävention“
Das Institut für Rechtmedizin und Verkehrsmedizin des Universitätsklinikum Heidelberg beschäftigt sich schon seit 1980 mit der Motorradsicherheitsforschung (Fachgebiet Technologische Biomechanik und Unfallforschung (TBU). Dieses Institut hat ein sehr interessanten Bericht zum Thema Verletzungsschutz zu Unfallprävention veröffentlicht. Dieser ist zwar aus dem Jahr 2006, ist aber weiterhin inhaltlich sehr lesenwert. (Bericht PDF)
Diese Untersuchungen wurden auch im Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) von 2007 aufgenmmen: „Anforderungen an Helme für Motorradfahrer zur Motorradsicherheit(2007).
Welche Helmarten /-modelle gibt es? Wo sind Unterschiede?
Helmarten / -modelle
  • Integralhelm
    Umschließt den kompletten Kopf mit Ausnahme des Gesichtsfeldes. Integralhelme bieten maximalen Schutz mit fester Kinnpartie und verschließbarem Visier.
  • Klapphelm
    Wie ein Integralhelm, allerdings kann das Kinnteil hochgeklappt werden und ist besinders für Brillenträger:innen vorteilhaft. Auch bei Unfällen lässt sich der Helm leichter abnehmen.
  • Jethelm
    Der Helm umschließt Ober- und Hinterkopf sowie die Seiten, das Gesicht inklusive Kinn bleibt frei. Vorteile sind bauartbedingt das Maximum an Belüftung, großes Sichtfeld, relativ niedriges Gewicht, da weniger Materialeinsatz.
    Nachteile: Der fehlende Kinn- und Gesichtsschutz – und Jethelme sind meist lauter (Windgeräusche). 
  • Cross- und Endurohelm
    Wie ein Integralhelm, allerdings mit ausgeprägtem Kinnbügel und zumeist mit Sonnenschirm an der Stirn. Das Tragen einer Crossbrille wird dringend empfohlen.
  • Hybridhelm
    Endurohelm mit zusätzlichem Visier. Bei manchen Modellen lässt sich das Visier werkzeuglos entfernen, um die einfache Nutzung einer Crossbrille zu ermöglichen.
Integralhelm
JustRide Helm Design von Helmade
Jethelm (Helmade)
Aufbau eines Helms:

Der Helm besteht aus Außenschale und Innenschale. Somit das der Helm einen doppelten Schutz.

  • Die Außenschale verteilt, unabhängig vom Material, eine punktuelle Krafteinwirkung durch hohe elastische Verformungsenergie und soll das Eindringen spitzer oder kantiger Gegenstände verhindern.
  • Die eigentliche Dämpfung übernimmt die Innenschale – das Innenmaterial zwischen Außenschale und Futter. Das wird in der Regel aus besonderen EPS-Hartschaummaterialen der Styropor-Familie hergestellt, die Aufprall-Energie absorbieren.

Weitere wichtige Bestandteile des Helms sind das Visier und der Kinnriemenverschluss.

Nolan Motorrad Helm - mittig durchgeschitten - linke Schutzhülle liegt daneben

Wo sind Helm-Unterschiede in Material, Haltbarkeit etc.

Materialien der Helmschalen

Zwei Werkstoff-Gruppen werden zur Helm-Herstellung genutzt: Thermoplastische Kunststoffe und Duroplaste.

  • Thermoplaste: thermoplastische Granulate aus Acrylnitril-Butadien-Styrolt (ABS), Polycarbonat (PA) oder Polyamid (PC) sind unter Hitze leicht formbar. Sie eignen sich für das Spritzguss-Verfahren (rund 300 Grad und unter dem Druck von mehreren hundert Tonnen). Damit lassen sich Helme kostengünstig und leicht in großen Mengen herstellen lassen.
  • Duroplaste: Es sind harte glasartige Polymerwerkstoffe aus Kunstharz und Armierungsgewebe (z. B. Aramidfasern, Glasfaserverstärkter Kunststoff, Carbon), die nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformbar sind und erfordern ein aufwendiges Laminat-Verfahren. Schalen dieser Materialien sind besonders hart und bruchfest, aber darurch teurer.
    Carbon-Helme nehmen als besonders leichte Helme eine Sonderstellung in der Gruppe der Duroplast-Helme ein. Anders als oft vermutet, bestehen sie nicht zu hundert Prozent aus dem teuren Werkstoff Carbon, sondern verfügen über mindestens eine Trägerschicht aus Fremdmaterial, meist Aramid oder GFK.
Haltbarkeit der Helme:

Langzeit-Materialtests zeigen, dass Duroplaste Helme weniger schnell „altern“. Bei guter Pflege währt die Lebensdauer rund acht bis zehn Jahre. Helme aus Thermoplasten können bei starker Ultraviolett-Strahlung und durch andere Einflüsse (Lösungsmittel, Benzin) früher spöde werden. Nach Empfehlungen des ADAC sollten diese Helme nach rund fünf Jahren auszutauschen. Helme mit zusätzlicher Lackschicht haben eines etwas längere Haltbarkeit.
Nutzt man den Helm häufig und stark, dann gilt diese Empfehlung für alle Helmarten.

Wichtig: Nach Aufprall des Helms (z. B. Unfall), den Helm unbedingt austauschen
Ein Aufprall führt zu einer Komprimierung und damit bleibender Verformung des Materials. 

Weitere hilfreiche Informationen u.a. bei MOTORRAD

Helme bekleben oder Folieren?

Rein rechtlich ist das Lackieren des Helms nicht verboten. Weder erlischt dadurch die Zulassung, noch müssen Fahrer nach einer Lackierung oder Folierung eine Geldbuße bei Kontrolle befürchten. Allerdings zwei entscheidende Punkte: Die Garantie der Hersteller erlischt möglicherweise und der Schutz nimmt je nach Helmmaterial ab.

Vor allem Helmmodelle mit einer Außenschale aus Polycarbonat (PC) oder aus ABS-Mischmaterial gelten als nicht lackierfähig, da die Lösungsmittel die Oberfläche korrodieren lassen. Aber auch Helme, die ohne Gewebeeinlage im Thermoformverfahren produziert wurden, sollte man nicht überlackieren oder bekleben.
Am ehesten eignen sich Motorradhelme mit Gewebe- und Fasereinlage wie Fiberglas (GFK), Kevlar oder Carbon für eine Umgestaltung.

Daher sich vor dem Kleben oder Folieren genau mit dem Material des Helms auseinandersetzen.

Spezielle Informationen dazu bei POLO „Motorradhelme besser nicht bekleben oder folieren“

Was sagt das Verkehrsrecht? Was ist Pflicht?
Das deutsche Verkehrsrecht schreibt nur die Pflicht für Vespa- / Scooter- und Motorradfahrer vor, einen Helm zu tragen (§ 21 a Abs. 1 StVO).

Seit 1976 besteht die Helmpflicht für motorisierte Zweirad-Fahrer ab einer Geschwindigkeit von 20 km/h. Seit 1980 wird das Nicht-Tragen des Helms mit einem Verwarnungsgeld geahndet. Selbst Mofafahrer müssen seit 1985 einen Helm tragen.

2006 wurde der Paragraph 21a StVO erweitert, dass Fahrer und Mitfahrer von Krafträdern einen „geeigneten Schutzhelm“ tragen müssen. Damit ist das Benutzen von Arbeits-, Feuerwehr- oder Militärhelmen ohne ausreichende Schutzwirkung untersagt. Bußgeld und Verlust des Versicherungsschutzes droht.

Prüfnormen:
Zur eigenen Sicherheit empfiehlt es sich auf die Norm ECE-R 22 (ECE: Economic Commission Europe) zu achten. Die aktuelle Version ist die Norm ECE-R 22.06 (seit 6-2022). Neben Stoßdämpfung und Formstabilität wird die Reißfestigkeit des Kinnriemens und es wird ein Abstreiftest vorgenommen. Auch Visiere müssen Mindestanforderungen erfüllen, um den am Visierrand eingegossenen ECE-Stempel zu bekommen.

In vielen europäischen Reiseländern (wie Frankfreich, Schweiz, Italien) ist das Tragen von Helmen mit diese Norm ECE-R 22.06 vorgeschrieben.

Weitere Informationen dazu auf den Websites des ADHS („Alles über Motorradhelme“) oder  Bussgeldkatalog.de (Helmpflicht auf dem Motorrad: Ohne Helm fährt der Tod immer mit!“)

Worauf bei der Helmauswahl achten?
Einige Hinweise und Tipps:

Um den richtigen Vespa-Helm zu finden, nachfolgend einige relevante Faktoren: U.a.

  1. Passform: Der Helm sollte fest auf dem Kopf sitzen und während der Fahrt nicht verrutschen oder gar rotieren können. Jedoch darf es keine Druckstellen geben, die für Kopfschmerzen sorgen.
  2. Kopfform: Die Kopfform ist für das optimale Passen sehr wichtig: Die meisten Menschen haben einen mittelgroßen, ovalen Kopf – einen, der recht breit, aber etwas länger als breit ist. Aus diesem Grund, sind die meisten Helmschalen für die westlichen Märkte auch „mittel-oval“ designed.
    Es gibt aber auch viele Menschen mit etwas längeren, schmäleren Köpfen („lang-oval“) sowie sehr wenige mit runder Kopfform („rund“). Der Kopfumfang ist daher nur eine Orientierung der Helm-Größe.
  3. Kinnriemen: Der Kinnriemen sollte auf keinen Fall auf dem Kehlkopf aufliegen.
  4. Schutz: Der Helm sollte unbedingt zertifiziert sein und aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen, in Europa sind das die ECE 22.05 oder ECE 22.06, in Deutschland werden auch Helme mit der amerikanischen Norm DOT (Department of Transportation) toleriert.
  5. Gewicht: Ein leichter Helm ist angenehmer zu tragen und reduziert das Risiko von Hals- und Nackenverletzungen. Gerade bei längeren Touren ist dies vorteilhaft.
  6. Belüftung: Eine ausreichende Belüftung ist wichtig, um während der Fahrt konzentriert bei der Sache zu sein und Überhitzung zu vermeiden. Gleichzeitig sollte die Helmbelüftung keinen störenden Zug in die Augen zulassen. Für Brillenträger:innen ist dies besonders wichtig, damit die Brille nicht beschlägt.
  7. Sicht: Der Helm sollte ein ausreichendes Sichtfeld bieten, d. h. der Ausschnitt für das Visier sollte nicht allzu schmal ausfallen. Dabei darauf achten, dass immer klare Sicht, ohne Schlieren oder Kratzer vorhanden ist.
  8. Farben: Helme in hellen, leuchtenden Farben fallen im Straßenverkehr besser auf.

Hilfreiche weitere Informationen hierzu u.a.: „Ratgeber Motorradhelme“ – Tourenfahrer oder „Motorradhelm“ – MOTORRAD.

Mein persönlicher Tipp:

Den Helm unbedingt anprobieren – im Geschäft, um verschiedene Modelle und Passformen auszuprobieren und die Unterschiede direkt zu spüren. Zudem ist der Fachverkäufer mit seine Kenntnis der Modelle immer sehr hilfreich und kann den Sitz & Größe direkt prüfen.

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